Narbensalbe – Wann macht die Verwendung Sinn?

Wann immer die Haut verletzt wird und der Körper mit dem natürlichen Heilungsprozess beginnt, kann sich prinzipiell eine Narbe ausbilden. Bei manchen Verletzungsarten sind Narben aber wahrscheinlicher als bei anderen. Besonders nach Operationen oder schweren Verletzungen der Haut (wie z. B. Verbrennungen) können Narben ein echtes Problem darstellen. So kann eine Narbe an der falschen Stelle die Bewegungsfähigkeit stark einschränken. Um den Heilungsprozess zu fördern empfehlen viele Ärzte die Verwendung einer Narbensalbe.

Narbensalbe ist auf den Heilungsprozess abgestimmt

Narben bilden sich entlang einer Verletzung. Besonders zu Beginn kann es zur Bildung einer hypertrophen Narbe kommen. Dabei wird ein Übermaß an Bindegewebe produziert, wodurch die Narbe einen Wulst ausbilden kann. In den meisten Fällen wird eine solche unerwünschte Entwicklung durch mangelnde Schonung des verletzten Areals oder mögliche Infektionen begünstigt.

Breiten sich die Bindegewebsfasern über das ursprüngliche Verletzungsgebiet hinaus auf unverletzte Hauspartien aus, spricht man von einem Keloid. Solchen Komplikationen soll die Narbensalbe schon im Vorfeld entgegenwirken. Das Wirkprinzip ist allerdings nicht unumstritten, denn ein Teil der Mediziner hält die Verwendung herkömmlicher Fettsalben für ausreichend.

Die Hersteller von Narbensalbe stellen die speziellen Eigenschaften ihrer Produkte heraus, die nicht nur Fett und Feuchtigkeit in das verletzte Gewebe einbringen. Sie enthalten auch speziell abgestimmte Inhaltsstoffe, die viele Dermatologen durchaus für sinnvoll bei der Narbenbehandlung halten.

Anwendung von Narbensalbe

Die Verwendung einer Narbensalbe unterscheidet sich nicht von der anderer Körpersalben. Sie sollte nicht direkt auf noch offene Wundpartien aufgetragen werden und ist in der Regel auch nicht für Schleimhäute geeignet. Für Anwendungen im Augenbereich gibt es spezielle Produkte.

Unabhängig vom Streit der Fachleute über den besonderen Nutzen von Narbensalbe gilt es als unstrittig, dass die Einbringung fetthaltiger Salben das Gewebe vor dem Austrocknen schützt und die Narbe geschmeidig hält. Dies ist von überragender Bedeutung hinsichtlich der künftigen Bewegungsfähigkeit und wird insbesondere bei Verletzungen oder Verbrennungen der Hände empfohlen. Dabei ist stets auf gute Hygiene zu achten, insbesondere in der Frühphase nach einer Operation oder Verletzung.

Gezieltes Training ist wichtig

Vorsichtige Dehnung des betroffenen Bereichs während der Heilphase kann das Endergebnis ebenfalls verbessern, wie auch Massagen und gezieltes Bewegungstraining. Hierbei ist zu beachten, dass vor allem in der Frühphase ein Wiederaufbrechen der Narbe durch übertriebenes Training eine vermeidbare Komplikation ist. Patienten sollten sich also stets an den ärztlichen Rat halten.

Vor allem nach Operationen hängt das spätere Aussehen einer Narbe aber nicht nur von der Nachbehandlung ab, sondern auch von der Kunstfertigkeit des operierenden Arztes, wobei natürlich auch individuelle Unterschiede bei der Wundheilung bestehen. Manche Patienten haben selbst nach großen Eingriffen nach einigen Jahren kaum noch erkennbare Narben, während die Heilung bei anderen weniger erfreulich verläuft.

Selbstbehandlung mit Narbensalbe

Narbenpflege, ob mit oder ohne Narbensalbe, ist also in jedem Fall zu empfehlen. Wenngleich manche Narben sich auch noch später verbessern lassen, gilt eine möglichst frühe und konsequente Behandlung als beste Methode, um unschöne Nachwirkungen von Narben zu vermeiden.

Sollte sich das Narbengewebe während einer Selbstbehandlung mit Narbensalbe aber deutlich verändern, entzünden oder eine Keloidbildung zeigen, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.

 

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