Öl für die Haare – Das müssen Sie über Pflanzenöle wissen!

Wer heute im Internet nach Tipps für schöne und gesunde Haare sucht, der stößt häufig auf den Hinweis, dass die Verwendung von Öl für die Haare besonders wertvoll sei. Eine Erläuterung dieser scheinbar allgemeingültigen Aussage erfolgt oftmals nicht und der Leser tappt aufgrund der Vielzahl verschiedener Öle und Anwendungsmöglichkeiten für die Haare im Dunkeln.

Wir machen uns deshalb in diesem Artikel daran Schritt für Schritt die Wirkung von Öl für die Haare zu untersuchen und Anwendungsmöglichkeiten zu veranschaulichen.

Warum Öl für die Haare wertvolle Pflege bedeutet


Die weit verbreitete Verwendung von Öl für die Haarpflege beruht auf verschiedenen Eigenschaften, die allen Pflanzenölen zueigen ist: Öle können sich als eine Art Schutzfilm um das einzelne Haar legen und so dessen Feuchtigkeitsdepot schützen und dazu beitragen das Haar gesund und geschmeidig zu halten.

Öle gehören zu den natürlichen Filmbildnern und können die Haare vor schlechten Einflüssen schützen und eine intakte Haarstruktur bewahren. So fungiert der natürliche Schutzfilm als Sonnenschutz für die Haare und schwächt auch andere schädigende Umwelteinflüsse ab.

Im Gegensatz zu chemischen Filmbildnern wie Silikon, das nach wie vor in zahlreichen Pflegeprodukten enthalten ist, bleibt der natürliche Schutzfilm damit leicht auswaschbar und „versiegelt“ das Haar nicht dauerhaft, sodass pflegende Stoffe nach wie vor zum Haarschaft vordringen können.

Im Hinblick auf die Kopfhaut können Pflanzenöle helfen Probleme wie eine sehr trockene Kopfhaut oder auch eine Überproduktion an Sebum in den Griff zu bekommen.

Die verschiedenen Öle und ihre Unterscheidung


Eine Unterscheidung und Einteilung in unterschiedliche Kategorien kann anhand der sogenannten Trocknung eines Öls vorgenommen werden. Der Begriff „Trocknung“ beschreibt das Verdicken eines Öls als Folge der Oxidation (Reaktion mit Sauerstoff). Die Verdickung ist dabei intensiver je höher der Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist. Als Kategorien ergeben sich trocknende, halbtrocknende und nichttrocknende Öle. Die bekanntesten Öle finden Sie nachfolgend in die jeweilige Kategorie eingeteilt:

trocknende Öle:

  • Brokkolisamenöl  (je nach Typ)
  • Johannisbeerkernöl
  • Hanföl
  • Leinöl
  • Nachtkerzenöl
  • Walnußöl
  • Wildrosenöl

halbtrocknende Öle:

  • Borretschsamenöl
  • Brokkolisamenöl (je nach Typ)
  • Distelöl
  • Hanföl
  • Kürbiskernöl
  • Maiskeimöl
  • Nachtkerzenöl
  • Rapsöl
  • Sanddornöl
  • Sesamöl
  • Sojaöl
  • Sonnenblumenöl
  • Traubenkernöl
  • Weizenkeimöl

nichttrocknende Öle:

  • Aprikosenkernöl
  • Arganöl
  • Avocadoöl
  • Babassuöl
  • Bienenwachs
  • Erdnussöl
  • Hanföl
  • Haselnussöl
  • Jojobaöl
  • Kakaobutter
  • Kamelienöl
  • Kokosöl
  • Lanolin
  • Macadamianussöl
  • Mandelöl
  • Mangobutter
  • Olivenöl
  • Rizinusöl
  • Sheabutter

Anwendung von Öl für die Haare


Eine Anwendung von Öl für die Haare sollte stets Schrittweise erfolgen. Da die genaue Wirkungsweise typabhängig ist und im Vorfeld nicht eindeutig bestimmt werden kann, empfiehlt sich zunächst eine geringe Menge Öl (einige Tropfen) zu verwenden und die Dosierung nach und nach zu erhöhen. Die Anwendung erfolgt in der Regel auf das trockene Haar.

Öl für die Haare als Kur

Eines der Hauptanwendungsgebiete für Öle im Bezug auf die Haare ist sicherlich der Einsatz als Kur. Dazu kann eine größere Menge (mindestens 1-2 Esslöffel) des jeweiligen Öls im Haar verteilt und anschließend unter einem Handtuch abgedeckt werden. Eine Einwirkzeit von mindestens 20 Minuten ist zu empfehlen. Vor der Anwendung sollte das Öl leicht angewärmt werden um eine bessere Wirkung zu erzielen. Anschließend ist gründliches Ausspülen Pflicht. Diese Schritte sind hier natürlich nur grob dargestellt und können je nach Kur variieren.

Öl für die Haare als Leave-In

Für die tägliche Pflege und gesundes Aussehen der Haare eignen sich verschiedene Öle auch als sogenanntes Leave-In, also als Anwendung, die anschließend nicht ausgewaschen wird. Dabei ist auf sparsame Dosierung und lokal begrenzte Anwendung zu achten um eine Überfettung der Haare zu vermeiden. Das Leave-In sollte auf die Längen und Spitzen der Haare Anwendung finden und nicht am Haaransatz verwendet werden.

Öl bei trockener Kopfhaut

Auch bei trockener und schuppiger Kopfhaut können Öle helfen. Bei der Anwendung sollte wiederum sparsam mit dem Öl umgegangen werden. Zudem sollte das verwendete Öl direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden, sodass möglichst keine Haare von der Anwendung betroffen sind um ein strähniges Aussehen zu vermeiden.

Die Qualität ist entscheidend


Olivenöl HaareWer seine Haare mit Öl behandeln möchte, sollte Wert auf die Verwendung hochwertiger Öle legen um optimale Pflege zu gewährleisten. Wer eine chemische Belastung seiner Haar von vorherein ausschließen will, sollte deshalb auf Öle aus biologischem/ökologischem Anbau zurückgreifen, da hier keine Pflanzenschutzmittel oder Mineraldünger Verwendung finden.

Darüber hinaus ist die Qualität eines Öls für die Haare vom Herstellungsprozess abhängig. Nicht geeignet für die Haarpflege sind raffinierte Öle, die bei über 100 °C gepresst werden. Stattdessen verwendet werden sollten:

  • nicht raffinierte Öle (kalt gepresst bei maximal 60 °C) – ok
  • kalt gepresste Öle (gepresst ohne Wärmezufuhr) – gut
  • native Öle (naturbelassen, gepresst ohne Wärmezufuhr) – sehr gut

Generell gilt bei Ölen die Faustregel: Je naturbelassener das Öl desto besser ist die Wirkung, da beim Herstellungsprozess alle Inhaltsstoffe erhalten bleiben!

n/a